Generationswechsel und Fachkräftemangel

Eine Generation umfasst nach allgemeiner Auffassung 25 Jahre, also von der Geburt der Eltern bis zur Geburt eines Kindes. Geht man davon aus, dass die Lebensarbeitszeit zwischen 40 und 50 Jahren beträgt, muss sich die Gesellschaft darauf einstellen.

Unternehmen sind wichtiger Bestandteil einer Gesellschaft. Erfolgreiche Unternehmen haben oft einen jahrzehntelangen Weg hinter sich und wurden auf diesem Weg von LeistungsträgerInnen begleitet, die nicht alle den Weg des Job-Hoppings beschritten haben.

In manchen Branchen sind Standzeiten von mehr als 10 Jahre durchaus an der Tagesordnung. Andere, vermeintlich innovative Branchen haben deutlich geringere Personalbindung. Aber auch dort gibt es erhaltenswerte Ausnahmen!

Während ältere Top-Manager solcher Unternehmen sich bewusst sind, dass ein Status von der Belegschaft erarbeitet wurde, kommt es bei Generationswechseln in der Führung oft zu Komplikationen.

Eine Generation sind 25 Jahre, aber manche „Innovation“ mit dem Anspruch disruptiv zu sein, erweist sich als destruktiv. Eine Gesellschaft besteht nicht nur aus Jägern, es muss auch Bauern geben, die Felder bestellen und dafür sorgen, dass die Jäger nicht verhungern. Junge Jäger, die stets der Beute nachjagen, werden schnell müde, wenn sich der Jagderfolg nicht einstellt. Erfahrene Jäger jedoch, sitzen an und lassen das Wild zu sich kommen. Beim Ansitzen wird es kalt und manch alter Jäger leistet seinen Beitrag, indem er sich um die Felder kümmert.


UnternehmerInnen müssen sich fragen, ob ein intaktes Unternehmen nicht alle diese Charaktere braucht. Sie müssen sich fragen, wie man all diesen Ansprüchen gerecht wird. Organisatorische Feinmechanik ist hier gefragter, als das Brecheisen. Wer das nicht beachtet, der lässt Erfahrungen und Wissen aus dem Unternehmen ungehindert abwandern. Ein Abwanderung, die anderen Unternehmen gerade recht kommt, denn es fehlen erfahrene Fachkräfte in vielen Bereichen.


Das Geheimnis heißt: Wertschätzung! Wertschätzung äußert sich auch im richtigen Einsatz von Mitarbeitenden aller Generationen. Der Mensch ist kein technisches Objekt, für das beliebig Ersatzinvestitionen getätigt werden können. Den Wandel in Unternehmen ausschließlich an technische Entwicklungen oder oft importierte, kurzlebige Managementstrategien zu koppeln, kann sich als Fehler erweisen.

Fleisch oder nicht Fleisch?

Fleisch und Milchprodukte mit ruhigem Gewissen konsumieren? Geht das noch? Erkennbare Trends in sozialen Medien sind aktuell:

  • Tierschutz
  • Umwelt
  • Vegane Ernährung

Alle diese Aspekte haben ihre Berechtigung. Beim Tierschutz geht es in erster Linie um die Haltungs-, Transport- und Schlachtbedingungen, aber in der Milchvieh-Haltung auch um das Schicksal männlicher Kälber und die frühe Trennung von der Mutterkuh. Politik und Handel suggerieren mit sogenannten Tierschutzlabels, einen Wandel in der industriellen Fleisch- und Milchwirtschaft. Dass die Haltungsformen 1 und 2 sich kaum unterscheiden und das Tierleid nicht mindern ist vielen Verbrauchern immer noch egal. Einige Handelsketten haben zwar angekündigt, diese Haltungsformen sukzessive aus den Regalen zu verbannen, aber bis dahin muss die Masse von Vieh und Geflügel weiterhin unter Bedingungen aufwachsen, die der Verbraucher nicht sehen will, um seinen Appetit nicht zu verlieren. Die Milchvieh-Haltung ist auf Produktivität ausgelegt. Daher werden Kälber viel zu früh von den Kühen getrennt. Männliche Kälber, werden oft nicht regelkonform viel zu früh an, oft weit entfernte, Mastbetriebe verkauft. Hochleistungskühe sehen kaum die Weide, Rinder werden nicht artgerecht mit Getreide und Sojaprodukten gemästet, obwohl es Wiederkäuer sind.

Um Schweine ist es noch schlechter bestellt. In der industriellen Tierhaltung werden viel zu viele, dieser intelligenten und eigentlich sauberkeitsliebenden Tiere auf Spaltböden gehalten. Die Schwänze werden kopiert und die männlichen Ferkel auch heute noch ohne hinreichende Betäubung kastriert, damit das Fleisch nicht durch Ebergeschmack unbrauchbar wird. Die Presseberichte über das Schweinehochhaus, haben die Verbraucher entsetzt, aber ihr Konsumverhalten nicht verändert.

Geflügel aus industrieller Haltung, egal ob für Eier oder Fleisch sieht oft ein Leben lang kein Tageslicht. Bilder vom brutalen Umgang mit Puten und Gänsen scheinen den Verbraucher auch nur im Augenblick abzuschrecken.

Ein immer wichtiger werdender Aspekt ist die Umwelt, oder besser der Emissionsanteil der Tierhaltung. Ja, Kühe pupsen und alle Tiere verursachen durch ihre Exkrement Methan, ein Gas, das noch aggressiver den Klimawandel beflügelt. Durch die industrielle Tierhaltung und Mast werden weit entfernt Urwälder gerodet um Soja als Viehfutter anzubauen. Ein weiterer Aspekt, der uns zum Nachdenken bringen sollte. Wenn man nun noch berücksichtigt, dass der Pro-Kopf Fleischkonsum (Empfehlung 300-400 Gramm pro Woche) um ein 4-faches höher ist, dann ist die Emissionsmenge nicht nur für das Klima ungesund, sondern ungesunde Ernährung belastet auch das Gesundheitssystem. Kosten, die besser für den Schutz des Klimas angelegt wären.

Natürlich gibt es bereits Menschen, die vollständig auf tierische Nahrungsmittel verzichten. Vegane Nahrung erobert auch die Supermarktregale und ist eine gute Möglichkeit den Fleischkonsum zu reduzieren und damit auch positiv auf die Umwelt zu wirken. Der Mensch ist biologisch zwar ein Omnivore (Allesfresser) und kein Herbivore (Pflanzenfresser). Das Konsumverhalten mit der oben erwähnten 8-fachen Pro-Kopf-Menge hat aber bei weitem keinen omnivoren Charakter mehr. Es ist Völlerei. Unsere Vorfahren hatten nicht immer Jagderfolg und selbst in der jüngeren Geschichte, kam Fleisch häufig nur Sonntags auf den Tisch. Auch wurde alles vom Tier verwertet und die heutige Bevorzugung von Edelstücken konnte sich niemand leisten. Ich persönlich bevorzuge die omnivore Ernährungsweise, die es mir erlaubt auch ohne Zuführung von Nahrungsergänzungsmitteln gesund zu leben. Ein Aspekt des Veganismus der mich stört, ist die Gleichsetzung von Mensch und Tier. Tiere, die unserer Ernährung dienen haben Respekt verdient, aber auch Menschen, die sich mit großem Engagement für artgerechte Haltung und Erhaltung alter Rassen einsetzen verdienen es, überleben zu können. Jährlich geben 2000-4000 bäuerliche Betriebe auf, ohne dass die Anzahl von Tieren sinkt. Die Differenz landet in der industriellen Landwirtschaft.

Was jeder tun kann, für Tiere, Umwelt und seine Gesundheit ist schlicht, bewusster Einkaufen und somit bewusster Essen. Bewusster Einkauf beginnt damit, sich über die Herkunft der Produkte mehr Gedanken zu machen, als über den Preis. Wer das Glück hat einen bäuerlichen Betrieb mit Hofschlachtung in der Nähe zu haben, sollte dort einkaufen, meist findet man dort in Hofläden auch weitere, gesunde Nahrungsmittel. Ballungsräume sind da im Nachteil, aber dort gibt es Bio-Läden in denen man zumindest seine deutliche reduziert Fleisch- und Wurstmenge einkaufen kann. Im Einzelhandel finden sich immer mehr Produkte mit Biosiegel. Ich bevorzuge dort strengere Standards wie Demeter oder Bioland.
Ein bis zweimal Fleisch in der Woche sind ausreichend für eine ausgewogene Ernährung. Der Biss in die Wurst, sollte einem aber nicht im Hals stecken bleiben, weil die Tiere eingepfercht waren, über viele Stunden transportiert wurden und bei der Schlachtung den Tod ihres Vorgängers riechen und sehen mussten. Und als Sohn eines Metzgermeisters versichere ich Euch, dieses Leid schmeckt man!

Die Umstellung der Ernährung ist nicht teurer als der bisherige Fleischkonsum, denn auch Fleisch aus ökologischer Herkunft ist nicht 4-mal teuerer und die Reduzierung der Menge lässt Euch vielleicht sogar noch sparen.

Essen ist auch Kultur – Esskultur. Tierische Nahrungsmittel zählen dazu. Was für mich allerdings absolut nicht konform mit Kultur ist, das ist die Inkaufnahme von unnötigem Leid der Tiere. Das nenne ich Barberei! Schluss mit industrieller Tierhaltung, Schluss mit Massentransporten und anschließender Massenschlachtung, Schluss mit Fleischimporten zu Lasten unserer Landwirte. Hin zu Betrieben mit kleinerem Tierbestand, der zu fairen Preisen vermarktet werden kann. Weg von Hochleistungszüchtungen, die ein Tier nicht mehr natürlich leben lassen, hin zu alten robusten Freilandrassen.

Egoismus vs Klimawandel

Warum soll ich weniger Autofahren? Warum soll ich meinen Fleischkonsum einschränken? Warum sollte ich keine Kurzstreckenflüge buchen? Warum sollte ich nicht mit der Mode gehen? Ich-Fragen bremsen notwendige Maßnahmen für die Bekämpfung des Klimawandels. Als Alibi werden gern „die Anderen“ aufgeführt, die die Umwelt viel mehr belasten als wir. USA und China sind gern genommene Staaten, um diese zu untermauern. Dazu hat „der Graslutscher“ Informationen zusammengetragen, die ein anderes Licht auf diese Vorurteile werfen. Den lesenswerten Blogartikel findet ihr hier: Warum „Aber China“ und „Deutschland allein kann die Welt nicht retten“ keine guten Argumente sind.

E-Mobilität entspricht nicht dem deutschen Komfortempfinden. Wenige Ladestationen, lange Ladedauer, geringe Reichweite sind häufige Argumente. Um dem ganzen einen Umweltaspekt zu verpassen, wird mit Wasserverbrauch beim Lithiumabbau, Kinderarbeit und schlechter CO2 Bilanz das Konzept der E-Mobilität schlecht gemacht. Solche Ansichten resultieren meist aus mangelhafte Informationen. Es ist richtig, dass sich die Ladeinfrastruktur im Ausbau befindet, aber ebenso richtig ist, dass ein große Anteil der Bevölkerung, dazu habe ich auch gezählt, den eigenen PKW für die Fahrt zur Arbeitsstelle oder zum Einkaufen nutzt. Der daraus resultierende Stromverbrauch kann in den meisten Fällen über Nacht, oft an einer einfachen 220Volt Steckdose ausgeglichen werden. Wallboxen werden stark subventioniert, sind aber bei geringer Tageskilometerleistung nicht zwingend erforderlich.
Für längere Reisen, stehen mittlerweile ein große Anzahl von Schnellladesäulen zur Verfügung. Die längere Ladedauer hat einen angenehmen Nebeneffekt. Pausenzeiten werden eingehalten.

E-Mobilität und Umwelt: Es ist richtig, dass bei der Lithiumgewinnung Wasser verbraucht wird. Falsch ist, dass diese Wasser den Menschen und der Landwirtschaft verloren geht, denn Lithium wird aus Salzwasser, z.B. in Chile durch Verdunstung gewonnen. Dieses Wasser eignet sich weder für Ackerbau und Viehzucht, noch für den menschlichen Konsum. Verdunstetes Wasser regnet schließlich auch wieder ab. Probleme beim der Lithiumgewinnung machen die Chemikalien, die benötigt werden, den Rohstoff aus Gestein zu lösen und auch die Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel sind zu beachten. Lithium aus Meerwasser zu gewinnen und Umweltzertifizierungen, sind Maßnahmen, den Nachteilen entgegenzuwirken. Siehe auch hier.
Die CO2 Bilanz eines E-Fahrzeuges wird nach Untersuchungen des Fraunhofer Instituts erst dann schlecht, wenn die Akkukapazität 100 KWh und die Fahrleistung weniger als 8000-9000 Kilometer pro Jahr beträgt.

to be continued

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